TR-Bambini überzeugen auch in Wackersdorf
Mit acht Piloten war das Team TR Racing zum dritten Lauf der DMV-Landesmeisterschaft Süd nach Wackersdorf gereist. Positive überraschen konnten die Bambini-B-Piloten, während Lucas Auer als bis dahin Führender der Bambini A trotz herausragender Rundenzeiten ein schwarzes Wochenende erlebte. Pascal Wehrlein verpasste bei den Junioren nur knapp den Tagessieg.
Nico Himmler konnte in Wackersdorf bei den Bambini A fast seine Saisonbestleistung von Urloffen übertreffen. In beiden Rennen hielt er ganz vorne mit, lag im ersrten Lauf zeitweise sogar auf dem zweiten Platz. Doch wenige Runden vor Rennende wurde er neben die Strecke gedrängt und verlor seine Position. Er musste sich mit Platz acht begnügen. Im zweiten Lauf kam er schnell wieder nach vorne, hatte aber dann Probleme, die richtige Linie zum Überholen zu finden. So war letztendlich beim vierten Platz Schluss. In der Tageswertung belegte er damit Platz sieben.
Lucas Auer legte Top-Zeiten auf den Asphalt, kämpften sich immer wieder nach vorne – und fand sich am Ende doch ganz hinten in der Wertung wieder. Schuld daran waren Rennunfälle und eine Zehn-Sekunden-Strafe, die ihm für einen angeblichen Frühstart aufgebrummt wurden. Schon im Vorfeld des Meisterschaftslaufes lief es nicht rund für Lucas. Den Freitag und Samstag hatte er anstatt auf der Rennstrecke mit Fieber im Bett verbracht. Erst am Sonntagmorgen reiste er an, setzte sich ins Kart und fuhr nahezu unvorbereitet die Top-Zeiten mit. Im Zeittraining landete er auf dem dritten Platz. Im ersten Lauf reihte sich Lucas gleich auf dem zweiten Platz ein, doch im Gerangel verlor er seinen Spoiler. Ein neuer war zwar schnell wieder besorgt, aber der Abstand auf das Feld einfach zu groß, um in der Kürze der Zeit noch mal zu Überholmanövern ansetzen zu können. Seine Rundenzeiten aber lagen deutlich vor denen der übrigen Piloten.
So war es auch im zweiten Lauf. Lucas legte die schnellste Rennrunde hin, mehr als eine Sekunde vor der zweitbesten Zeit. Nur war der Rennverlauf erneut nicht so, wie man ihn sich vorstellt. Durch das dicht gedrängte Feld hatte sich der Tiroler innerhalb einer halben Runde fair bis auf den vierten Platz vorgekämpft. Doch der Rennleiter wollte einen Frühstart von ihm gesehen haben und hielt ihm die Zehn-Sekunden-Zeitstrafe vor die Nase. Verärgert darüber wollte Lucas anschließend etwas zu schnell die Spitze erobern. Gleich zwei Mal kollidierte er mit Kollegen und fand sich erneut am Ende des Feldes wieder. Diesmal konnte er zwar erneut einige Positionen gut machen, kam mit den zusätzlichen zehn Sekunden aber trotzdem nicht vom letzten Platz weg. Nach diesem verkorksten Wochenende büßte Lucas Auer seine Führung sowohl in der Bundes- als auch in der Landesmeisterschaft (Süd) ein.
Mario Ljubic hätte bei den Bambini B gerne an seinen Doppelsieg von Urloffen angeknüpft. Doch am Ende reichte es noch nicht mal zu einem Laufsieg, weil er nach einer Berührung im zweiten Rennen die Kette verlor und in Führung liegend ausfiel. Doch wieder einmal hatte der TR-Pilot gezeigt, dass er nicht nur vorne mithalten kann, sondern auch zu den Favoriten der Meisterschaft zu zählen ist. In der Landesmeisterschaft Süd verteidigte er den zweiten Platz, liegt weiter fünf Punkte hinter dem Führenden. Vom vierten Platz des Zeittrainings aus hatte er im ersten Lauf den dritten Platz erreicht. Im zweiten Lauf arbeitete er sich schnell an die Spitze und verteidigte sie bis kurz vor Schluss. Dann aber kam es zum Zweikampf, in dem es zur Berührung mit einem Konkurrenten kam und Mario sein Kart nur mit Mühe auf der Strecke halten konnte. Er behielt die Führung, doch wenige später verlor er seine Kette und musste somit aufgeben. In der Gesamtwertung landete Mario damit auf dem sechsten Platz.
Eine Position vor ihm landete Moritz Kremer. Er hatte sich zunächst im ersten Lauf von 13 auf elf verbessert, konnte im zweiten Rennen aber richtig durchstarten. Moritz nutzte die Tatsache, dass das gesamte Feld lange Zeit beisammen blieb. In den Kurven suchte er sich geschickt immer wieder die Innenbahn und kam so Stück für Stück nach vorne. Natürlich profitierte er am Ende auch vom Ausfall seines Teamkollegen, was seine Leistung auf dem dritten Platz dieses Laufes aber nicht schmälern soll.
Auch Glenn Guth kommt in seinem ersten Bambini-Jahr immer besser in Fahrt und legte mit Platz sieben im zweiten Lauf seine beste Saisonleistung hin. Im Lauf zuvor hatte er sich von Position zehn auf neun verbessern können.
Beim den Junioren verpasste Pascal Wehrlein nach einem Laufsieg und dem dritten Platz im zweiten Rennen nur knapp den Tagessieg. Seine Führung in der Bundesmeisterschaft baute er aus, in der Landesmeisterschaft kletterte er ebenfalls auf den ersten Platz. „Wir hatten morgens noch ein paar Schwierigkeiten mit der Chassis-Einstellung, darum konnte ich nicht gleich im Zeittraining auf die Pole-Position fahren.“ Für die ersten Runden des ersten Rennens war dann der Luftdruck noch zu niedrig und Pascal musste zunächst kämpfen, um den dritten Platz nicht zu verlieren. Doch dann lief das Kart sichtbar gut, der TR-Racing-Pilot schloss zu den beiden Führenden auf. Bald danach lag er auf Platz zwei und setzte seinen Konkurrenten vor ihm unter Druck. In der vorletzten Runde bot sich die Möglichkeit zum Überholen, doch die gelbe Flagge hinderte ihn noch daran. An gleicher Stelle klappte es aber eine Runde später. Doch der Kampf war noch nicht entschieden. Zwei Kurven später kam der erfolgreiche Konter und Pascal lag erneut auf dem zweiten Platz. Die zweite Spitzkehre nutzte er, um erneut innen hineinzustechen – diesmal verteidigte er die Führung erfolgreich und kam als Sieger ins Ziel. Im zweiten Lauf merkte man allerdings schon beim Zuschauen, dass irgendwas nicht in Ordnung war. „Durch die beiden zusätzlichen Einführungsrunden hat sich der Vergaser mit Öl vollgesaugt und der Motor lief nicht mehr richtig“, erklärte Pascal später. „Außerdem ist das Kart immer ein bisschen gerutscht und ich konnte die Zweikämpfe nicht hundertprozentig in Angriff nehmen.“ So musste er sich schließlich mit dem dritten Platz zufrieden geben. Punktgleich mit dem Tagessieger landete er auf dem zweiten Platz, weil dieser im zweiten Lauf vor ihm gelandet war.
Alex Veyss hatte im Zeittraining noch mit einigen Problemen zu kämpfen und landete nur auf Platz 19. Von da aus zeigte er aber schon im ersten Rennen, dass er mit Zweikämpfen keine Schwierigkeiten hat. Mit immer wieder erfolgreichen Überholmanövern arbeitete er sich bis auf Platz zehn vor. Doch im zweiten Rennen wurden ihm die Außenbahn und die extreme Leistungsdichte des gesamten Feldes zum Verhängnis. Immer wieder ging das Mittelfeld mit vielen Piloten nebeneinander durch die Kurven und die Positionen wurden am Fließband gewechselt. Für Alex ging es vor und zurück, am Ende reichte es nur Sekundenbruchteile hinter den Piloten vor ihm zum 14. Platz.
Maximilian Gunkel war verheißungsvoll in das Wochenende gestartet, dann aber schon in der zweiten Runde des ersten Rennens von einem Ausfall betroffen. So musste er den zweiten Lauf vom letzten Startplatz aus in Angriff nehmen. Hier reichte es dann noch für Platz 17.
Am kommenden Wochenende ist das Team TR Racing beim Landesmeisterschaftslauf Ost in Oschersleben am Start, eine Woche später steht das Nord-Rennen in Oppenrod auf dem Programm.
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