Viel Pech für TR Racing in Kerpen
Sieben Piloten brachte das Team TR Racing zum Graf Berghe von Trips Memorial mit an den Erftlandring nach Kerpen. Darunter waren mit Dimitri Suranovich (Bambini A) und Kirill Okunkov (ICA Junioren) zwei Russen, die als Neulinge Testeinsätze im Team fuhren. Wie gewohnt präsentierten sich die Fahrer sehr konkurrenzfähig, hatte an diesem Wochenende aber überwiegend Pech. Alex Veyss wurde der Rennsieg aberkannt, Pascal Wehrlein gleich zweimal ins Aus befördert. Auch die übrigen Piloten konnten nicht gerade behaupten, vom Glück gesegnet gewesen zu sein.
Mit Dimitri Suranovich war bei den Bambini A ein Neuling für das Team TR Racing am Start. Der Russe hielt sich erfolgreich im Mittelfeld des Klassements. Im Trockenen konnte er auf der ihm unbekannten Strecke sogar im vorderen Feld mithalten. Zunächst hatte er sich im Zeittraining auf dem 18. Platz eingetragen, war dann aber in den Vorläufen auf die Positionen zehn und schließlich sechs vorgefahren. Von dort aus ging es in das Finale auf regennasser Fahrbahn. Mit diesen Bedingungen hatte nicht nur Dimitri zu kämpfen, er beendete den Lauf auf der 14. Position.
Es war nicht das Wochenende von Nico Himmler. Der Wittgenborner musste sich schon im Zeittraining mit Platz 19 zufrieden geben. Zwar konnte er sich nach einer hervorragenden Leistung auf trockener Fahrbahn in den Vorläufen deutlich auf die Positionen acht und vier verbessern, doch im Finale stellte sich Ernüchterung. Schon beim Start wurde der TR-Pilot auf der nassen Fahrbahn abgedrängt und ins Mittelfeld zurückgeworfen. Später rutschte er dann auch noch komplett von der Piste und konnte das Rennen ab der achten Runde nicht fortsetzen.
In den gleichen Rennen wie seine Teamkollegen allerdings in der jüngeren Klasse der Bambini B war Leonardo Momcilovic am Start. Als Vierter in seiner direkten Konkurrenz und insgesamt 23. hatte er das Zeittraining beendet. Im ersten Vorlauf konnte er sich gut vorkämpfen, beendete ihn auf dem dritten Platz. Sicher wäre es im zweiten noch weiter nach vorne gegangen, doch Leonardo fiel hier schon am Start aus. Somit musste er das Finale von ganz hinten aufrollen, was ihm unterm Strich sehr gut gelang. Der Waldracher kam noch bis auf den fünften Platz seiner Klasse vor.
Völlig begeistert zeigt sich Rade Trnavac von den Fähigkeiten „seines“ Piloten Pascal Wehrlein. „Es ist eigentlich egal, was ich ihm für einen Motor draufschraube – der fährt einfach und fährt schnell.“ So auch jetzt wieder, da nach dem Umstieg von der Bambini- in die Juniorenklasse Ende vergangenen Jahres nun wieder ein Wechsel anstand: in die neue KF-Motorengeneration. Bisher gab es noch keine Erfahrungen im Team mit dem neuen Material und auch vor dem Einsatz in Kerpen bestand nur ein einziges Mal Gelegenheit zum Test. Der verlief zufrieden stellend und in Kerpen platzierte sich Pascal im Zeittraining gleich auf Platz zwei. Doch die tolle Bilanz sollte Kratzer bekommen. Bereits im ersten Vorlauf wurde er nach dem Start aus dem Weg geräumt und konnte nach einem Einschlag in die Reifenstapel seine Fahrt nicht fortsetzen. Von hinten musste er also im zweiten Vorlauf starten, machte das erneut mit Bravour und zeigte allen, dass er nicht nur vorneweg fahren, sondern auch aufholen kann. Bis auf Position sechs ging es vor und damit waren die Aussichten für das Finale wieder besser. Bis zum Start zumindest. Denn kurz danach war es erneut eine Kollision, die den 13-Jährigen von der Bahn und damit auch aus dem Rennen warf.
Bei den ICA-Junioren hatte das Team TR Racing drei Piloten am Start. Alex Veyss war der auf der Strecke erfolgreichste und am Ende wohl unglücklichste von ihnen. Er wurde von der Rennleitung um seinen Sieg gebracht. Nachdem er sich über Zeittraining und Vorläufe im vorderen Feld platziert hatte, lieferte er sich im Finale einen packenden Zweikampf um den Sieg. Dabei hatte er zuvor einige Überholmanöver starten und daraufhin eine große Lücke zum Führenden zufahren müssen. In dem Duell wechselten die beiden die Führungsposition. In der letzten Runde kam es zum finalen Schlagabtausch. Aus der Trips heraus kamen die beiden nebeneinander auf die Gegengerade zu Start und Ziel, Alex auf der Innenseite. Sein Konkurrent gab nicht nach und geriet, wie in Kerpen an dieser Stelle üblich, in den Kies, fiel zurück auf den fünften Platz während Alex das Rennen gewinnen konnte. Doch im Nachhinein wurde ihm die Schuld für diesen Ausrutscher gegeben und er wurde hinter seinen Kontrahenten auf Position fünf zurückversetzt.
Lange Zeit hatte auch Teamneuling Kirill Okunkov im Finale vorne mitgehalten. Auf dem zweiten Platz hatte er sich nach der Startphase einreihen können. Doch ab der Mitte des Rennens konnte er das Tempo der Spitze nicht mehr mitgehen und verlor einen Platz nach dem anderen. Am Ende musste er sich mit dem siebten Platz begnügen. Zuvor hatte er sich bereits sensationell ohne gefahrene Zeittrainingsrunde vom letzten Startplatz im zweiten Vorlauf bis auf Position drei vorgekämpft.
Sehr gut war Maximilian Gunkel in das Wochenende auf dem Erftlandring gestartet. Doch am Ende stand er nach einem Ausfall im Finale mit leeren Händen da. So war der Samstag also eindeutig der bessere Tag für Maximilian. Das Zeittraining der ICA-Junioren hatte er auf dem hervorragenden dritten Platz beenden können und sich auch im ersten Vorlauf gut im vorderen Feld behauptet. Und das, obwohl er zunächst an die zehnte Position zurückgefallen war und sich wieder vorkämpfen musste. Als Vierter hatte er die Zielflagge gesehen. Wie gut seine Leistung auch am Sonntag noch war, zeigt sich an den Rahmenbedingungen. Der Himmel hatte sich bereits leicht verdunkelt und es sah nach Regen aus. Doch auf der trockenen Fahrbahn Maximilian als einziger unter den 15 Fahrern für Regenreifen entschieden. Ein Fehler, wie sich herausstellte. Denn es blieb trocken. Meist ist das die Garantie für den letzten Platz. Doch der Jesolo-Pilot wehrte sich massiv gegen die Angriffe und büßte im Laufe der zwölf Runden nur zwei Plätze ein. Die Aussichten für das Finale waren also immer noch gut. Hier hielt er sich erneut lange vorne, musste sein Kart aber in der elften Runde vorzeitig abstellen.
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